Buchcover Sprechstunde Dr. Sievers - Neue Wege zu einer unbeschwerten Sexualität

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Orgasmusstörung - Erfahrungsberichte

Ruth M., 43 Jahre
Angelika S., 49 Jahre
Andrea A., 38 Jahre

 

Ruth M.:
Orgasmus mit dem Partner problematisch

Ruth M. ist eine 43jährige Betreuerin von Touristen. Sie kann mit ihrem Partner nicht zum Orgasmus kommen, berichtet sie mir. Wenn sie alleine ist, löst sie durch Stimulation der Klitoris einen Orgasmus aus; wenn aber der Partner anwesend ist, geht das nicht. Sie kann sich dann nicht entspannen, weil sie sich beobachtet fühlt, traut sich aber nicht, offen darüber zu sprechen und den Partner anzuleiten. Ruth M. fürchtet, er könnte sie weniger achten, wenn sie sich während des Verkehrs zusätzlich selber klitoral stimuliere. Der Befund ist - abgesehen von einer Gebärmutter- und Blasensenkung - unauffällig. Perfusion und Sensibilität sind ohne pathologischen Befund. Ich überweise Ruth M. zu einem Psychotherapeuten. Unter seiner Moderation versucht sie dann mit ihrem Partner ehrlich über ihr Problem zu sprechen. Seine Reaktion ist anders als erwartet; sie hätten schon lange kein so gutes Gespräch mehr geführt, erzählt sie mir bei einem weiteren Praxisbesuch. Ihn erregt alles, was ihr Lust bereitet, und er möchte, dass sie es ihm zeigt und darüber spricht. Je freier sie sich verhält, desto besser findet er es. Aber es gibt dennoch Probleme.

Als sie dazu übergeht, sich selber zu stimulieren, wird es einfacher. Außerdem ist es für sie vorteilhaft, ihrem Partner die Augen zu verbinden, weil sie sich dann weniger beobachtet fühlt. Die besten Orgasmen hat sie bei gleichzeitiger vaginaler und klitoraler Stimulation, die Intensität ist stärker als zuvor, und sie spürt beim Höhepunkt eine tiefe Spannung und Entspannung, die den gesamten Körper betrifft.

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Angelika S.:
Schwelle zum Orgasmus konnte nicht überwunden werden

Angelika S. ist 49 Jahre alt. Sie arbeitet als Entwicklungshelferin, raucht, treibt keinen Sport und hat keinen Partner. Ihr Bedürfnis ist es, durch Masturbation mindestens einen Orgasmus täglich zu erleben, kann ihn aber seit ungefähr zwei Jahren zunehmend schwerer erreichen. Es dauert bisweilen länger als eine Stunde, sagt sie mir in der Praxis, und sie verkrampft sich mit zunehmender Dauer. Die Erregung bringt sie an eine Schwelle, die sie überwinden muss, um zum Orgasmus zu kommen. In letzter Zeit passiert es häufiger, dass sie es nicht schafft; sie ist dann vollkommen erschöpft und verschwitzt, reizbar, aggressiv und angespannt. Schlimmer als das Zeitproblem ist die enorme Frustration. Ihr Körper verlangt, aber lässt nicht zu. Sie hat bisweilen das Gefühl, am Rande eines Nervenzusammenbruchs zu stehen.

Der Hormonstatus zeigt das Bild einer Frau in den Wechseljahren, unauffällige Sensibilität in der GSA-Prüfung (Sensibilitätsmessung im Genitalbereich) und eingeschränkter Durchblutungsfähigkeit der Schwellkörper. Angelika S. verwendet eine lokale Östrogensalbe im Genitalbereich, gewöhnt sich das Rauchen ab und fängt mit Ausdauersport an. Sie fühlt sich jetzt besser und ausgeglichener, hat aber das Gefühl, dass das Verlangen nach einem Orgasmus, insbesondere nach dem Sport, noch zugenommen hat. Sie kommt aber nach wie vor nicht über diese Schwelle hinweg. Die Patientin entschließt sich, ein Medikament auszuprobieren, das bei Männern zur Therapie von Erektionsstörungen verwendet wird.

Bei einem weiteren Termin berichtet sie mir, dass sie jetzt das Gefühl hat, der Genitalbereich schwelle unter Stimulation stärker an. Sie ist empfindlicher und reaktionsbereiter geworden; ein Orgasmus ist nicht immer, aber doch meistens erreichbar, es dauert nicht mehr so lange und sie kann den Weg dorthin wieder genießen. Sie darf nicht den Fehler machen, etwas erzwingen zu wollen, berichtet sie weiter. Die Schwelle lasse sich nicht mit dem Willen überwinden, sondern eher durch Entspannung und eine geringere Intensität der Stimulation.

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Andrea A.:
Hatte bisher noch nie einen Orgasmus

Andrea A. ist 38 Jahre alt, sie arbeitet als Tierärztin. In ihrer Kindheit, sagt sie, sei es sehr streng zugegangen. Sie hat in ihrem Leben noch nie einen Orgasmus gehabt, weder mit einem Partner noch durch Masturbation. Sie kann sich an erotische Träume erinnern, dabei hat sie intensive, lustvolle Gefühle, aber keinen Höhepunkt. Der Befund zeigt eine partielle Phimose der Klitoris, die vaginale Perfusion und die Sensibilität sind unauffällig. Die Patientin arbeitet zunächst mit der Klitoris- Vakuumpumpe. Beim nächsten Termin berichtet sie, dass sie eine zunehmende Erregung und Schwellung im Genitalbereich empfindet. Sie hat auch einen Vibrator ausprobiert, aber leider dadurch noch keinen Orgasmus bekommen. Andrea A. ist enttäuscht. Sie überlegt, keine weiteren Versuche mehr zu unternehmen, willigt dann aber ein, einen speziellen Vibrator zu versuchen, der mit einer anderen Frequenz arbeitet - mit unmittelbaren Erfolg. Ohne Probleme erlebte sie innerhalb weniger Minuten einen Orgasmus. Seitdem verwendet sie das Hilfsmittel synchron zum Verkehr. Sie und ihr Freund haben versucht, ohne den Vibrator auszukommen, das ist aber bisher noch nicht gelungen. Trotzdem ist sie zufrieden.

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