Sexualtherapie Dr. Sievers - Sexuelle Störungen der Frau

Medizinische Therapie weiblicher Sexualstörungen

Im Folgenden informieren wir Sie über die wichtigsten medikamentösen Therapie-Konzepte. Die Therapie weiblicher Sexualstörungen ist komplexer, als sie hier dargestellt werden kann. Einige Präparate, die im Ausland mit Erfolg verschrieben werden, sind hier (noch) nicht zugelassen. Möchten Sie Näheres über Nutzen und Risiken wissen, nehmen Sie bitte Kontakt mit unserer Praxis auf.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen auf dieser Seite sind nicht als Anleitung zur Selbstbehandlung geeignet und können den Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Insbesondere bei einer hormonellen Therapie sind regelmäßige Befund- und Laborkontrollen erforderlich.

Behandlung von Libidostörungen

Libido-Störungen werden an amerikanischen Universitäten erfolgreich mit männlichen Hormonen behandelt; Voraussetzung ist, dass die Patientin an einem nachgewiesenen Androgenmangel-Syndrom leidet. Eine Empfehlung für oder gegen eine Androgen-Therapie gibt der Princeton-Consensus-Beschluss von 2002.

Ein in Deutschland zugelassenes, nicht-hormonelles Medikament (Fa. Organon) kann bei Frauen nach den Wechseljahren zu einer Zunahme der Libido und des sexuellen Wohlgefühls führen.

Behandlung von Orgasmusstörungen

Die meisten Studien zur Behandlung von Erregungs- und Orgasmusstörungen beziehen sich auf hormonelle und durchblutungsfördernde Medikamente.

Je nach Ursache und Befund werden lokale, hormonhaltige Salben im Genitalbereich verwendet, um Atrophie und Sensibilität zu bessern. Das in Studien am besten untersuchte Präparat zur Behandlung von Durchblutungsstörungen ist Sildenafil. Es wird bei Männern zur Therapie von Erektionsstörungen verwendet. Es gibt biologische Ähnlichkeiten der Physiologie der Schwellkörpergewebe von Mann und Frau, jedoch sind die Therapie-Erfolge, die bei Männern exzellent sind, bei Frauen weniger eindeutig, aber individuell durchaus möglich. Bei einigen Patientinnen hat die Medikation zu einer Besserung der Erregungs- und Orgasmusstörung geführt.

Andere Medikamente wie Alprostadil, Apomorphin, L-Arginin, Phentolamin und Yohimbim haben zum Teil in Studien Erfolge gezeigt. Die Daten sind noch unsicher. Einige der derzeit laufenden Studien werden in Kürze abgeschlossen.

Hormonersatztherapie

In den Wechseljahren oder auch durch eine endokrinologische Störung (Hormonstörung, Hormonmangel) kommt es zu einer verringerten Produktion von weiblichen (Östrogene und Gestagene) und männlichen (Androgene) Hormonen.

Die Hormonersatztherapie bezeichnet die therapeutische Substitution von körpereigenen Hormonen. Die Östrogen-Ersatztherapie kann z.B. die atrophischen Veränderungen der Vagina (Atrophie = Gewebeschrumpfung) lindern. Die Androgen-Ersatztherapie kann zu einer Besserung der Libido bei Frauen führen, deren Libidostörung durch einen Androgenmangel verursacht wird.

Die Hormon-Ersatztherapie kommt nur für Frauen in Frage, die selber nicht mehr ausreichend körpereigene Hormone produzieren können und an den Folgen des Hormonmangels leiden (Sexualstörung, trockene Scheide, Wechseljahresbeschwerden).

Therapeutische Hilfsmittel

Für Frauen, die an einer Erregungs- oder Orgasmusstörung leiden, gibt es ein medizinisches Hilfsmittel. Eine kleine Vakuum-Pumpe verbessert die Durchblutung der Klitoris, indem die Gefäße etwas weitergestellt werden.
Das Gerät wird in den USA erfolgreich verwendet und ist dort als therapeutisches Hilfsmittel zugelassen. Es hat den Vorteil, dass Medikamente eingespart und Nebenwirkungen vermieden werden können.

Kurzbeschreibung des Therapie-Gerätes Klitoris-Vakuum-Pumpe

Die Klitoris-Vakuum-Pumpe ist ein kleines medizinisches Gerät, das sexuelle Reaktionen durch einen verbesserten arteriellen Blutdurchfluss in der Klitoris bewirkt.

Eine kleine weiche Plastik-Haube wird über der Klitoris plaziert, dann wird ein individuell regulierbares Vakuum erzeugt, das die Durchblutung verbessert und die Klitoris vergrößert. Die Scheidenfeuchtigkeit nimmt zu und die Fähigkeit einen Orgasmus zu erlangen wird verbessert.

Das Instrument wurde durch das amerikanische Gesundheitsamt FDA geprüft und im April 2000 als medizinisches Hilfsmittel zugelassen. Durch Untersuchungen an Kliniken in den USA wurde die Wirksamkeit belegt. Insbesondere konnte Prof. I. Goldstein, ein Sexualmediziner aus Boston (USA), nachweisen, dass bei regelmäßiger Anwendung über einen Zeitraum von einigen Wochen eine deutliche Besserung erreicht werden kann. Einige Frauen berichteten auch über sofortige Erfolge. Für die besten Resultate sollte das Gerät anfänglich mindestens vier Mal pro Woche eingesetzt werden.

Wir haben ein Gerät in der Praxis zur Ansicht, ebenfalls ein Video, das Sie mit dem Gebrauch des Instruments vertraut macht.

Weitere Informationen zur Therapie von sexuellen Störungen

  • Quelle: Princeton-Consensus-Beschluss, 2002
  • Studien zum Einsatz von Sildenafil (PDF 126 KB)
  • Informationen zur Vakuumpumpe (PDF 289 KB)